Mit dem Rad nach Griechenland -Teil 1/4
Mit dem Rad nach Griechenland – Paula & Leif auf Expedition – Teil 1/4
Von Eckernförde nach Korfu, 2500 Kilometer, 18000 Höhenmeter und zwei verrückte Athleticos
Morgens um 6 Uhr sollte unserer großes Abendteuer starten, gegen 6:40 sind wir dann tatsächlich losgefahren, mit seeehr wenig Gepäck und wenig Erwartungen, dafür aber mit viel Vorfreude auf eine spannende Reise und großer Motivation. Für den ersten Tag waren 245 km mit 1000hm geplant.
Wir hatten vorab die komplette Route mit 16 einzelnen Tagesetappen schon fertig geplant und jeweils eine Unterkunft am Zielort gebucht. Damit waren 2 Sachen klar: Wir müssen jeden Tag auch die Strecke schaffen, die geplant war und wir haben jede Nacht auf jeden Fall ein warmes Bett zum Schlafen.
Die ersten zwei Tage sollten tatsächlich eigentlich „nur“ so um die 200 km lang sein, allerdings hatten wir schon Unterkünfte gebucht, als uns aufgefallen ist das wir um Kiel und Lübeck herum planen müssen. Also 245 km here we go.
Erst hat sich alles angefühlt wie eine normale Trainingsausfahrt, bis ca. 1,5 Stunden vergangen waren und wir langsam, aber sicher unsere Hausstrecken verlassen haben. Die nächste Sache, die wir bei unserer Planung vergessen hatten, war das sonntags nur in Eckernförde die Einkaufmärkte offen haben…also gab es zum Mittag Döner. Später ein paar Erdbeeren und am Ende in unserer ersten Unterkunft in Laaslich in Brandenburg hatten wir glücklicherweise eine sehr freundliche Gastgeberin, die uns Nudeln und Tomatensoße geschenkt hat, da die Lieferdienste in der Gegend eher spärlich waren. Für den zweiten Tag hieß es also: Besser verpflegen!
Der zweite Tag verlief erstmal sehr nach Plan. Wir konnten essen, wann und wie viel wir wollten, Ostdeutschland in seiner vollen Pracht bestaunen und sind deutlich schneller voran gekommen als gedacht. Beim zweiten Tag mit 240 km war die größte Herausforderung für uns/mich die mentale Komponente. Schon 2 Stunden gefahren…jetzt schon 100 km geschafft…juhu „nur“ noch 100 km…schon über 200 km wir sind fast da, aber es dauert trotzdem noch 1,5 Stunden.
Bis Kilometer 120 lief alles super, bis sich bei Leifs Flaschenhalterung hinten am Sattel die Schrauben gelöst hatten. Es mussten also neue her, was sich als gar nicht so einfach herausstellte. Wir haben im Endeffekt 1,5 Stunden damit verbracht die Halterung zu reparieren und besonders meine Motivation war danach sehr gering. Zum Glück hatten wir keine Wahl und sind einfach Kilometer für Kilometer weitergefahren und wurden die letzten 20 km sogar noch von einem netten Rennradfahrer begleitet der uns angesprochen hatte. Am Ende sind wir dann glücklich, aber doch etwas erschöpft in Torgau angekommen, die letzte Übernachtung in Deutschland für die nächsten knapp 3 Wochen.
Tag 3 führte uns erstmal über einige Dörfer und verlassende Gegenden. Unterwegs gab es häufiger mal kleine Gemüse Stände, an denen man unter anderem Gurken kaufen konnte. Also bestand unser nächster Snack aus jeweils einer halben Gurke, die man gut entspannt, auf dem Auflieger liegend während der Fahrt essen konnte. Kurz danach sind wir durch Dresden gefahren, wo wir dann weiter einen Teil des Elbradwanderweges gefahren sind. Nach ca. der Hälfte des Tages sind wir über die tschechische Grenze gefahren. Ich hatte mir vorher doch ein paar Sorgen wegen der Grenzübergänge gemacht. Ich hatte bereits vor der Reise den kompletten Corona Impfschutz, allerdings fehlten Leif noch ein paar Tage, bis seine 2. Impfung 2 Wochen her war. Deshalb hätten wir rein theoretisch gar nicht einreisen dürfen, da 1 Tag zuvor die Einreisebestimmung in ein paar Europäischen Ländern geändert worden waren. Im Endeffekt waren meine Sorgen unberechtigt und wir hätten den Grenzübergang beinahe verpasst, da lediglich ein kleines Schild als „Grenze“ diente. Am Ende der 190 km mit 1200 hm war das Highlight definitiv die Biker Unterkunft in Drevenka. Ein altes Wirtshaus was nicht unbedingt durch Sauberkeit, aber mit einer sehr authentischen und geschmackvollen Einrichtung glänzte. Jedes Zimmer hatte eine unterschiedliche Farbe und jeder Gast hatte eine individuelle Bedecke: Auf meiner war Marylin Monroe und Leif hatte eine mit Motorrädern (Was auch sonst :D). Die Zimmer waren Gemeinschaftszimmer, unseres zum Glück nur mit 2 Betten und auch die Bäder waren für alle Gäste nutzbar (man konnte allerdings nur das Frauen Badezimmer abschließen), die Steckdosen haben ein bisschen geblitzt, wenn man einen Stecker reingesteckt hat und die Betten waren tendenziell etwas zu kurz für uns große Norddeutsche, aber alles in allem hat die Unterkunft für 18 Euro die Nacht, für zwei Personen, alles das erfüllt was wir uns vorgestellt haben. In der Nacht mitten im Wald in Drevenka gab es dann noch das heftigste Gewitter was wir je erlebt hatten, mit Dauerdonner und unaufhörlichen Blitzen, da war ich dann doch sehr froh mich in die Marylin Monroe Bettdecke kuscheln zu können.
…weiter im 2. Teil
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