Challenge Roth 2021 – “Noch vor der Tagesschau im Ziel”
Challenge Roth 2021 – Ein Bericht von Michael Rudolph
Ein Wettkampfbericht von Michael Rudolph
Im folgenden Bericht möchte ich euch von meiner Teilnahme an der Challenge Roth 2021 erzählen.
Angemeldet war ich für die Langdistanz bereits seit Juli 2019 und so war es ein sehr langes Warten. Glücklicherweise hat das Challenge Team es hinbekommen, den 2020er Termin auf den 5. September 2021 zu verlegen -statt erneut abzusagen.
Bisher hatte ich im September 2019 nur eine Langdistanz absolviert (s. Bericht Challenge Almere Amsterdam). Entsprechend hoch war trotz umfangreichen Trainings die Nervosität vor dem Event. Schließlich hat man nur wenige Versuche, solch ein Rennen zu machen und so muss fast alles perfekt passen und mental und materialtechnisch vorbereitet sein. Inzwischen weiß ich, dass es die ganz perfekte Vorbereitung ohnehin nicht gibt und so bin ich zuversichtlich und voller Vorfreude ins Rennen gegangen.
In Roth traf ich auf eine perfekt organisierte Veranstaltung. Von Anfang bis Ende mit vielen aufmerksamen Kleinigkeiten. Insbesondere den Helfern gebührt riesigen Dank. Das macht den Landkreis aus. Überall herrscht Triathlon – Stimmung und es laufen bunte Leute durch die Gegend.
Jetzt zum Rennen:
Bedingungen: Sehr gut, Wassertemperatur 19 Grad, Luft von morgens 12 bis 26 Grad am Mittag, wenig Wind aus Südwest, 1.500 Starter
Schwimmen im Main-Donau-Kanal 3,8km in 1:03h (Platz 160)
Ich befand mich in der vierten Startgruppe um 7:15 Uhr. Wasserstart mit 150 Gleichgesinnten mit Kanonenschlag im Sonnenaufgang und Nebel über dem Kanal. Herrlich. Nach ca. 300m entzerrte sich das Feld und bis auf einzelne Störungen konnte ich die Strecke mit sehr gleichmäßigen 500m Zwischenzeiten bewältigen. Ich habe stets versucht, nicht zu überzocken und nicht schon einen Krampf im späteren Verlauf zu begünstigen. Ein tolles Gefühl, die erste Diszipin geschafft zu haben. Aus dem Lautsprecher: „Michael, mache dich gerade“ 🙂
Radfahren durch den Landkreis Roth 170km in 4:53h (Platz 282)
Nach dem Wechsel und Anfeuerung durch meine Freundin ging es auf eine um 10km verkürzte 2-Runden Radstrecke. Der berühmte Solarerberg samt anschließender Abfahrt ist dem Hygienekonzept zum Opfer gefallen. Es galt das Motto „keine Menschenansammlungen“. Dennoch gab es immer wieder Hotspots – insbesondere an den Anstiegen; vor allem in Greding. Die erste Runde fühlte ich mich gut und es lief. Eine wunderschöne Strecke durch Wälder, Wiesen, Hügel und bayerische Orte. So etwas lässt sich in Schleswig-Holstein natürlich nicht nachfahren. Gerade die Abwechslung ließ die Zeit verfliegen. Die zweite Runde mit aufkommender Wärme und etwas Wind ließen die Beine stetig schwerer werden und mein Ziel war es nur noch so gut wie möglich ohne allzu großen Wattverlust zum Marathon zu kommen. Viele starke Radfahrer zogen vorbei und ich konnte bei anderen nicht so recht dranbleiben, ohne über meine Werte zu gehen. So kam das Ende endlich in Sicht und so richtig Freude kam auf, als ich auf die letzten Kilometer Richtung Roth abbiegen durfte.
Laufen am Kanal und hoch nach Büchenbach 42,2km in 3:07h (Platz 42)
Nach dem Radfahren hatte ich erstmal nicht viel Hoffnung, jetzt noch einen zügigen Marathon laufen zu können. Ich merkte aber auf den ersten Kilometern runter zum Kanal, dass die Läuferbeine doch nicht so schlecht waren. Unten bei der Gabelung „An der Lände“ wieder Anfeuerung der Freundin für die ca. 20km-Strecke über Kieswege am Main-Donau-Kanal. Die Pace stimmte und bei den Versorgungsstellen ließ ich mir genug Zeit für ausreichend Verpflegung. Nach dem Kanal ging es auf das Stück, vor dem ich gewarnt wurde: Der Anstieg nach Kilometer 30 zum Dorfteich in Büchenbach. Hier war ich kurz davor, gehen zu müssen. Aber irgendwie ging es dann doch. Auf dem Rückweg, wahrscheinlich durch das Abfangen beim Herunterlaufen bekam ich bei KM 38 einen leichten Wadenkrampf, den ich zum Glück an einem Baum restlos ausdehnen konnte. Ein Glück. Auch die letzte Verpflegung vor KM 40 nutzte ich. An einer Martplatzuhr sah ich, dass es eine gute Gesamtzeit werden kann. Der Rest erschien mir sehr langwierig. Schließlich tauchte unspektakulär eine Rasenfläche mit Trampelpfad auf, der in einen Teppich überging. Dann lief ich ins Stadion ein und konnte es noch nicht richtig glauben, dass ich so heil durchgekommen bin. Danach Genuss im Athletenzelt und wieder zu zweit vereint auf der Tribüne die Euphorie aufgesaugt. Gerade passend dazu kam der Tagesschau – Sprecher „Thorso-Schröder“ ins Ziel 🙂
Gesamtzeit 9:11h
Platz 103
Platz 19 AK 35
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